Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Möglichkeiten ergotherapeutischer Interventionen bei Suchterkrankungen werden in der Literatur beschrieben?
Die Literaturrecherche wurde, zwischen Februar und März 2011, in den Datenbanken CINAHL und AkademicSearchElite durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine Handrecherche in Fachbüchern und Fachzeitschriften der Bibliotheken des Studienganges Ergotherapie und Soziale Arbeit.
Sucht ist eine chronisch rezidivierende Krankheit, die sich individualspezifisch ausbildet und auf alle Lebensbereiche auswirkt. Die Behandlung ist daher ein komplexer Prozess. Es bedarf im gesamten Behandlungsprozess multidisziplinärer Teamarbeit und KlientInnenzentrierung. Die Genesung ist ein lebenslanger Prozess, der durch mehrmalige Rückfälle und Rehabilitationsversuche gekennzeichnet ist.
Die Ergotherapie zielt auf die Förderung von Handlungskompetenzen und die Steigerung der Lebensqualität ab, die durch die Sucht verloren gegangenen sind. Es zeigt sich, dass vorzugsweise die Gruppe als Therapieform eingesetzt wird. Weiters zielen ergotherapeutische Interventionen vorrangig auf die Förderung von interpersonellen und intrapersonellen Fähigkeiten, das Training von Aktivitäten des täglichen Lebens, die Freizeitgestaltung, die Motivationssteigerung und Bewusstseinsbildung sowie mögliche Nachsorgeangebote ab. Der Aufbau einer vertrauenswürdigen stabilen Beziehung ist von großer Bedeutung.
Auf dem Gebiet der Wirksamkeit von verschiedenen ergotherapeutischen Interventionen besteht allerdings noch großer Forschungsbedarf.