Der Energieausweis ist ein in der Zwischenzeit etabliertes Instrument zur Bewusstseinsbildung und gleichzeitigen Verfolgung der im Kyoto-Protokoll festgelegten Ziele. Die Nachhaltigkeitszertifikate nach Breeam, LEED oder DGNB dienen mit verschiedenen Zielsetzungen der Bewertung und dem Vergleich von Bauobjekten.
Der Energieausweis zieht dabei nach vorangegangener Zonenunterscheidung (Nutzungszonen) unter Betrachtung der laufenden, im Betrieb anfallenden Energieverbräuche, Energieverluste und Energiegewinne, eine Gesamtenergiebilanz. Bei Nachhaltigkeitszertifikaten geht die Objekt- und Energiebetrachtung weit über diesen vorgenannten Maßstab hinaus. Da sich die am Markt befindlichen, unterschiedlichen Nachhaltigkeitszertifikate bezüglich Inhalt der betrachteten und bewerteten Kriterien voneinander zum Teil wesentlich unterscheiden, sowie auch in der Bewertung eventuell analoger Kriterien unterschiedliche Wege beschreiten und Gewichtungen anders zur Konkurrenz legen, ist eine einheitliche, Zertifikatsgrenzen überschreitende Aussage betreffend Vergleichbarkeit zum Energieausweis, nicht möglich. Deshalb beschränkt sich diese Arbeit auf die Nachhaltigkeitszertifikate des OGNI bzw. DGNB welche in unseren Breiten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auf zuletzt genannte Zertifikatslinie wird der Energieausweis bezogen, Analogien zwischen den Systemen hergestellt und auf ihre Verwendbarkeit und Aussagekraft geprüft.
Ziel der Arbeit ist, einen möglichst einfachen Vorgang oder Zusammenhang zu beschreiben, der es dem fachkundigen Betrachter erlaubt bei Vorlage eines fertigen Energieausweises, mögliche Wirkungen auf das Zertifizierungsergebnis nach OGNI bzw. DGNB abzuschätzen.
Mit der allgemeinen Vorstellung von Energieausweis und der betrachteten Zertifikatslinie, werden sich entwickelnde und erforderliche Regeln und Beschränkungen schrittweise herausgearbeitet und jeweils zusammengefasst. Mit der darauffolgenden Entwicklung und Erörterung betreffen Bewertungsbereiche, Quellen der Bewertungsdaten, Umlegung und Gewichtung, entwickeln sich im Weiteren die ersten konkreten Umlegungen und erfassen sämtliche vorliegenden Analogien als Ergebnis einer nachvollziehbaren und dargestellten Analyse. Die Ergebnisse der Teilanalysen werden im abschließenden Kapitel zu einer Gesamtaussage zusammengefasst.