Ziel dieser Bachelor-Arbeit war es, auf die Frage einzugehen, was der Slump-Test in der physiotherapeutischen Befundung von unspezifischen Lumbalgien leisten kann. Die Beantwortung der Fragestellung fand mittels Literaturrecherche auf der Bibliothek des FH Campus Wien und in den Literaturdatenbanken SCIENCE DIRECT, GOOGLE SCHOLAR und ACADEMIC SEARCH ELITE statt. Ausgewählt wurden aktuelle Studien und Monographien aus dem Fachbereich der Medizin und Physiotherapie. Ein Selektionskriterium für die Auswahl einer Studie war deren Relevanz für die Beantwortung der zentralen Fragestellung und erfolgte nach Evaluation der Titel und Abstracts. Weitere
Auswahl-Kriterien waren die Aktualität der Studien sowie ein Volltext-Zugriff.
Hauptergebnisse: Der Slump-Test kann mittels differenzierender Maßnahmen und dem Kennen der normativen sensorischen Antworten eine Beteiligung der Neuralstrukturen an den Beschwerden ein- oder ausschließen. Er ist in der Lage eine veränderte Neurodynamik im Sinne einer neuralen Gleit- oder Spannungsdysfunktion und einer erhöhten Mechanosensitivität festzustellen. Weiters ist ein positiver Slump-Test bei der Befunderhebung einer bestimmten Gruppe von PatientInnen mit unspezifischem LBP eine Indikation für eine Behandlung mittels des Slump-Tests.
Schlussfolgerung: Die Anwendung des Slump-Tests hat bei der physiotherapeutischen Befundung von unspezifischem LBP als ergänzendes Befundungsinstrument seine Berechtigung. Als alleiniges Assessment kann der Slump-Test bei der physiotherapeutischen Befundung von unspezifischem LBP allerdings keine spezifischen Ergebnisse bringen. Ein adäquates Management des unspezifischen LBP ist nur bei einer vollständigen physiotherapeutischen Befunderhebung möglich, ein einzeln angewendetes Assessment hat wenig Aussagekraft. Daher gilt es, eine Reihe geeigneter Assessments durchzuführen, die in ihrer Gesamtheit das vollständige, individuelle Beschwerdebild ermitteln können.