Kurzfassung
In dieser Arbeit sollte festgestellt werden, welchen Einfluss Apoptose auf das Serumproteom hat und welche nachfolgenden immunologischen Reaktionen ausgelöst werden.
Zu Beginn der Arbeit sollte eine Methode zur Induktion der Apoptose bei der Tumorzelllinie HCC1143 erstellt werden, um verschiedenen Stadien der Apoptose darstellen zu können. In der frühen Phase der Apoptose kippt das Phosphatidylserin in der Zellmembran nach außen, Membran und Zellkern sind aber noch intakt. In weiterer Folge (späte Apoptose) verliert die Zelle ihre Membranintegrität, gefolgt von DNA Abbau. Diese Phasen galt es am Durchflusszytometer getrennt mittels Fluoreszenzfärbung in drei Populationen darzustellen. Die Detektion erfolgte mittels 7AAD Färbung. Gesunde und früh apoptotische Zellen sind negativ für 7AAD-Bindung. Der Farbstoff 7AAD bindet an DNA und kann nur durch permeabilisierte Zellmembranen durch, macht also spät apoptotische Zellen sichtbar. Nachdem DNA-Abbau aber voranschreitet, nimmt das 7AAD-Signal ab. Diese Zellen wurden dann nach der Bindung des Komplementfaktors C1q detektiert. Dazu mussten die Zellen mit humanem AB-Serum inkubiert werden. Zur Induktion der Apoptose galt es die richtige Menge des Chemotherapeutikums Oxaliplatin, sowie die Dauer der Behandlung zu ermitteln, um die drei Populationen detektieren zu können. Eine Konzentration von 80µM und eine Behandlungsdauer von 48 Stunden erwiesen sich schließlich als erfolgversprechend.
Um nun den Einfluss von Apoptose auf das Serumproteom, im Speziellen der Zytokine, studieren zu können, galt es die drei detektierten Populationen mittel fluoreszenzaktivierter Zellsortierung zu trennen und mit mononukleären Zellen des peripheren Bluts zu kokultivieren. Aus den Kokulturen wurden dann die Überstände entnommen, um aus diesen nach abgegebenen Zytokinen zu detektieren. Von insgesamt 11 gemessenen Zytokinen wurden TNF-a, IL-1ß, IL-6, IL-10, IL-8 und kleinere Mengen von IL-2 und IL-4 in den Kokultivierungen ausgeschüttet.
Am Ende konnte keine eindeutige Aussage darüber getroffen werden, inwiefern apoptotische Zellen die Zytokinausschüttung bei den Immunzellen induzierten, da nach der Sortierung die Anzahl an Zellen in den jeweiligen Populationen sehr gering war. Dennoch gab das Ergebnis Aufschluss darüber, dass speziell der Toll-Like-Receptor 4 bei der Immunantwort eine große Rolle spielte. Des Weiteren zeigten die Ergebnisse noch zusätzliche Aspekte, die noch mit berücksichtigt werden müssen. Die mit Abstand stärkste Zytokinausschüttung zeigte nämlich die Kokultur mit dem Mediumüberstand der behandelten Zellen.
Das Ergebnis war zufriedenstellend, da die erhaltenen Daten einen sehr guten Ausgangspunkt für weitere Versuche darstellen.