Gadoliniumhaltige Kontrastmittel (KM) werden zur Änderung des Bildkontrastes intravenös verabreicht. Ihre chemische Struktur ist zyklisch oder linear und zusätzlich kann zwischen ionischen und nichtionischen Kontrastmitteln unterschieden werden.
Die European Society of Urogenital Radiology brachte eine Richtlinie für die Anwendung von KM heraus. Die meisten KM sind in einer Konzentration von 0,5 mmol/ml erhältlich. Eine Dosiserhöhung von 0,1 bis maximal 0,3 mmol/kg Körpergewicht wird vor allem in der Magnetresonanz-Angiographie und Magnetresonanztomographie des Gehirns verwendet.
Als Nebenwirkungen werden die Allergie-ähnlichen Reaktionen und die Nephrogene Systemische Fibrose (NSF) beschrieben. 2006 wurde die NSF in Verbindung mit gadoliniumhaltigen KM gebracht. Das Risiko für die Entwicklung einer NSF bei hoch dosiertem KM hatte die Entwicklung von dosisreduzierten Kontrastmittel-Protokollen zur Folge. Gleichzeitig wurde von der United States Food and Drug Association (FDA) ein Gesundheitshinweis diesbezüglich erstellt und 2007 auf Patient/inn/en nach einer Lebertransplantation ausgeweitet. Darüber hinaus gibt es bis dato keine wesentlichen neuen Erkenntnisse, die eine Änderung der Leitlinien zur Folge hätten.
Aufgrund der Erkenntnisse über die NSF wurden vermehrt Vergleichsstudien von Untersuchungen mit und ohne KM durchgeführt. Die in dieser Arbeit beschriebenen Studien haben gezeigt, dass es zumeist keinen signifikanten (p>0,05) Unterschied in der Diagnostischen Leistung bei der MRA, MRT der Leber und MRT der Niere mit und ohne KM- Applikation gibt.
Die Anerkennung der Beziehung zwischen der NSF und gadoliniumhaltigen KM hat erneutes Interesse an nativen Magnetresonanztomographie-Techniken geweckt. Dies spielt vor allem in der Darstellung der Gefäße eine wichtige Rolle.
Die beschriebenen Studien haben gezeigt, dass teilweise auf die KM-Applikation verzichtet werden kann bzw. native Sequenzen zusätzliche Informationen liefern können.
Zu den Techniken der nativen MRA gehören die Time-of-Flight und die Phasenkontrast Angiographie. Weiters werden EKG-gesteuerte Fast Spin Echo-, Steady State Free Precession-, Arterial Spin Labeling-, Black-Blood- und die Diffusions-gewichtete-Bildgebung als alternativen zur KM-Applikation beschrieben.
Abschließend lasst sich sagen, dass es mittlerweile ein breites Angebot an Alternativen zur KM-verstärkten MRT gibt. Nicht nur in der MRA sondern auch bei Untersuchungen von Organen sind große Fortschritte in der Entwicklung von Methoden ohne der notwendigen Verabreichung von KM zu beobachten. Jedoch sind genaue Kenntnisse über die Vorteile, Einschränkungen und Anwendungsmöglichkeiten der einzelnen Sequenzen notwendig, um sie effektiv einsetzen zu können.