Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich mit der Frage welchen Einfluss die Unterbringung im Rahmen der Flüchtlingshilfe auf die Lebensqualität der BewohnerInnen hat. In einem ersten Schritt wird der Begriff Lebensqualität diskutiert, wobei sich dieser in objektive Faktoren und subjektive Wahrnehmung differenzieren lässt.
Weiters ist die Auseinandersetzung mit kulturellen Unterschieden, vor allem im Bezug auf das Verständnis von Gesundheit und Krankheit als Aspekte der Lebensqualität, Teil der vorliegenden Arbeit. In diesem Kontext wird deutlich, dass traditionelle westliche Denkkonstrukte an ihre Grenzen stoßen, wenn es um die Behandlung von MigrantInnen geht.
Durch eine Datenanalyse von Interviews mit Betroffenen und ExpertInnen, sollen verschiedene Perspektiven beleuchtet und Schlüsse für die Praxis der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit gezogen werden.
In den Interviewauswertungen wurden spezifische Punkte beleuchtet, die Auswirkungen auf die Lebensqualität haben können, und daher in der Praxis Sozialer Arbeit mitbedacht werden müssen. Zum Beispiel, ob und in wie fern die (Mutter-)Sprache zur Bewältigung der Lebenssituation erforderlich ist, oder wie das Wohnen das Wohlbefinden beeinflusst. Dazu werden Rahmenbedingungen und Regeln in Unterbringungseinrichtungen der Flüchtlingshilfe anhand des Konzepts der totalen Institution diskutiert und anschließend mit den Forschungsergebnissen verglichen.
Die Datenauswertung zeigt u.a., dass Soziale Arbeit einen wichtigen Beitrag in der Gesundheitsförderung ihrer KlientInnen leisten kann. Im Kontext der Flüchtlingsunterbringung sieht sie sich jedoch vor besondere Herausforderungen, wie Mehrfachbelastung, oder strukturelle Defizite, gestellt.
Diese Arbeit soll deutlich machen, welche theoretischen Bedingungen gesundheitsbezogene Soziale Arbeit mit MigrantInnen braucht und wie sich dies im Kontext der Flüchtlingsunterbringung umsetzen lässt.