Beratung gewinnt innerhalb der Ergotherapie in der Pädiatrie immer mehr an Bedeutung (Sandler, 1997, S. 164). Zur Zielgruppe von Beratungsinterventionen sind neben den Eltern von Therapiekindern auch deren LehrerInnen zu zählen. Dennoch sind Studien zu den Bedürfnissen von PädagogInnen hinsichtlich ergotherapeutischer Beratung in Österreich rar.
Das Ziel dieser Arbeit ist, die Wünsche und Anliegen von VolksschulpädagogInnen bezüglich der Beratung durch ErgotherapeutInnen aufzuzeigen. Es soll beleuchtet werden, was aus der Sicht von VolksschulpädagogInnen eine gute Beratung ausmacht und welchen Beitrag ErgotherapeutInnen zur nachhaltigen Integration der Beratungsinhalte in den Schulalltag leisten können.
Zu diesem Zweck wurde eine Fokusgruppe mit fünf Volksschulpädagoginnen in Wien durchgeführt. Die in der Fokusgruppe ermittelten Daten wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse in Anlehnung an Mayring (2010) analysiert. Zusätzlich wurde eine Auswertung der zu diesem Thema vorhandenen wissenschaftlichen Literatur vorgenommen.
Den Hauptteil der Arbeit stellen die Ergebnisse aus der Fokusgruppe dar, welche sich im Wesentlichen mit der Literatur decken, aber auch neue Erkenntnisse bringen: PädagogInnen ist es ein Anliegen, auf derselben Ebene wie ErgotherapeutInnen zu stehen und als ExpertInnen ihres Fachbereichs anerkannt zu werden. Die Definition der jeweiligen Rolle ist hierbei wichtig. Weitere Wünsche beziehen sich zum Beispiel auf zeitliche Aspekte, wie etwa Kontaktzeitpunkt und -ausmaß, Beratungsdauer und Beratungsfrequenz. Die Schule als Beratungs- und Therapieort wird als den Kontakt fördernd erlebt und ermöglicht eine Verbindung zum unmittelbaren Schulalltag von PädagogInnen und Kindern.
Insgesamt zeigt sich, dass Beratung umso effektiver für die PädagogInnen und damit auch für deren SchülerInnen ist, je besser sie an deren individuellen Bedürfnisse im Schulalltag angepasst ist.