Hintergrund: Das Feld der „kognitiven Rehabilitation“ bei PatientInnen mit MS wurde in den letzten Jahren immer häufiger erforscht und gewinnt zunehmend an Bedeutung – unter anderem auch in der Ergotherapie.
Zweck: Das Ziel der Arbeit ist es, in der Literatur gefundene, ergotherapeutische Interventionen im Rahmen der kognitiven Rehabilitation bei Menschen mit Multipler Sklerose aufzuzeigen.
Methode: Ein Scoping Review wurde gewählt, um eine Bandbreite an unterschiedlichen Interventionen zu diesem Thema aufzuzeigen. Das Besondere an dieser Methode ist, dass nicht die Qualität, sondern die Bandbreite der vorhandenen Studien erfasst wird und dadurch Lücken entdeckt werden können.
Ergebnisse: Bei der Literatursuche wurden 15 Studien, zwei Herausgeberwerke und vier Hintergrundartikel gefunden. Für die Darstellung wurden die Quellen kategorisiert, und zwar in Grundlagenliteratur, kognitive Interventionen, kognitive Computerprogramme und technische Hilfsmittel sowie PatientInnenaufklärung, kognitive Lernstrategien und kognitive Kompensationsstrategien. Somit konnte eine Reihe an ergotherapeutischen Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Synthese der Studien gemeinsam mit der Grundlagenliteratur zeigte unterschiedliche Praxisoptionen an, die im Rahmen der kognitiven Rehabilitation Anwendung finden können.
Conclusio: Mit der vorliegenden Arbeit konnte eine Reihe an möglichen Interventionen im Rahmen der Ergotherapie aufgezeigt werden. Dabei kann kein konkretes Konzept bzw. Programm empfohlen werden, da jede therapeutische Behandlung individuell auf die Ziele und Bedürfnisse der PatientInnen zugeschnitten sein muss. Durch die Arbeit konnte ein Forschungsbedarf im Bereich der Kognition in Verbindung mit dem Alltag der MS- PatientInnen aufgezeigt werden.