Die vorliegende Arbeit „Wahrnehmen ohne zu bewerten: Achtsamkeitsbasiertes Arbeiten am Beispiel der PME nach E. Jacobson in der Stimmtherapie“ beschäftigt sich mit dem Thema Achtsamkeit, bezogen auf die Stimmtherapie bei Erwachsenen. Es wird die Frage behandelt, wie Achtsamkeit von Jon Kabat-Zinn, F. M. Alexander, Gerda Alexander und Ilse Middendorf definiert wird. Da dieser Begriff in den letzten Jahren immer bekannter wurde, entstand das Bedürfnis, ihn hinsichtlich der Kompatibilität mit der Stimmtherapie zu untersuchen – dies geschieht anhand eines Literaturvergleichs. Dieser zeigt auf, dass die Achtsamkeitsbegriffe der unterschiedlichen Therapiekonzepte ähnlich sind und eine Verbindung zwischen ihnen und der buddhistischen Achtsamkeitspraxis besteht, auch wenn sich die Begründer und Begründerinnen der Konzepte nicht explizit darauf berufen. Übertragen auf die Stimmtherapie gibt es zwei Möglichkeiten des achtsamkeitsbasierten Arbeitens: Entweder, der Therapeut/die Therapeutin übt selbst Achtsamkeit im Umgang mit dem Patienten, oder er bietet Therapieansätze zum achtsamen Umgang mit dem Störungsbild an. Der Grundsatz „Wahrnehmen ohne zu bewerten“ ist in der Stimmtherapie anwendbar, wenn bei der Zielformulierung beachtet wird, dass die Ziele erreichbar und realistisch sind. Zukünftig gilt es, Erfahrungen mit dem Achtsamkeitsbasierten Arbeiten in der Stimmtherapie zu gewinnen und den Grundstein für die empirische Forschung auf diesem Gebiet der Logopädie zu legen.
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