Forschungsproblem:
Die Hüftsonografie bei Säuglingen wird in Österreich seit etwa 20 Jahren routinemäßig durchgeführt. Um mögliche Fehlbildungen und eventuelle Spätfolgen einer angeborenen Hüftfehlbildung vorzubeugen, ist eine frühzeitige Diagnose und rechtzeitige Behandlung von großer Bedeutung. Nicht selten kommt es vor, dass die Hüfte bei der Geburt noch nicht zur Gänze ausgereift ist. Es handelt sich also bei einer Hüftdysplasie um eine Reifestörung, bei der die Hüftgelenkspfanne zu klein angelegt ist und der Hüftkopf nicht vollständig überdacht ist. [1] Die klinische und sonografische Routineuntersuchung wird von Kinderärztinnen/ Kinderärzten durchgeführt und gilt als Standard der Diagnostik, da ein Röntgenbild in den ersten Lebensmonaten nicht genügend zur Beurteilung der Hüftgelenke beiträgt und wegen der Strahlenbelastung möglichst zu vermeiden ist. Außerdem ist der Ultraschall für Säuglinge aber auch für andere Patientinnen/ Patienten nicht belastend, schmerzfrei, kann zur Verlaufskontrolle beliebig oft durchgeführt werden und es ermöglicht im Gegensatz zum Röntgen eine Darstellung der kartilaginären Strukturen der kindlichen Hüfte. [2,3] Die Therapie einer Hüftdysplasie richtet sich nach dem Schweregrad. So genügt es in leichten Fällen den Säugling breit zu wickeln, wobei bei mittelschweren Hüftdysplasien meist Schienen oder sogar Spreizhosen zum Einsatz kommen. [4]
Ziel der Arbeit:
Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, ob ausgewählte Fachärztinnen/ Fachärzte für Kinder-und Jugendheilkunde dazu bereit wären, Radiologietechnologinnen/ Radiologietechnologen nach entsprechender fachlicher Ausbildung mit der Durchführung dieser Verlaufskontrollen des Hüftultraschalls bei Säuglingen zu beauftragen. Weiter soll mit Hilfe der Fragebögen eruiert werden, ob die Anzahl der Hüftsonografien bei Säuglingen in diesen ausgewählten Ordinationen von Fachärztinnen/ Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde in den letzten 10 Jahren in Österreich gestiegen ist.
Methode:
Es handelt sich bei dieser Arbeit um eine empirisch-quantitative Arbeit. Der Datenermittlung liegen Fragebögen zugrunde. Literatur zu diesem Thema wurde in den Datenbanken Google, Google Scholar und Pubmed als auch in der FH online Bibliothek, unter den Suchbegriffen „Hüftdysplasie bei Säuglingen“, „Hüftultraschall“ und “hip sonography in babies“ ermittelt.
Berufsrelevanz:
Die Hüftsonografie wird von Kinderärztinnen/ Kinderärzten zwischen dem 2. und 10. Tag nach der Geburt sowie zwischen der 4. und 6. Lebenswoche durchgeführt. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen ist eine profunde, kontrollierte Ausbildung in Technik, Durchführung und Befundung der Hüftsonografie ausschlaggebend. In den letzten Jahren hat sich der Aufgabenbereich der Radiologietechnologinnen/ Radiologietechnologen in so fern verändert, dass in Österreich die Sonografie in die Ausbildung aufgenommen wurde. Daraus ergibt sich für die Zukunft die Möglichkeit für Radiologietechnologinnen/ Radiologietechnologen, Sonografien eigenständig durchzuführen. Radiologietechnologinnen/ Radiologietechnologen sollten deshalb fundierte Kenntnisse im Fachbereich Sonografie besitzen, um beispielsweise Hüftsonografien in der Pädiatrie durchführen zu können. [2]