Gamma-Aminobuttersäure (GABA) gilt als der am häufigsten vorkommende inhibitorische Neurotransmitter im Gehirn von Menschen und Tieren. Bei der Entfernung von GABA-Molekülen aus dem synaptischen Spalt spielen GABA-Transporter eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren sind GABA-Transporter immer mehr in den Fokus der Epilepsieforschung gerückt. Es wird zunehmend versucht, Moleküle zu designen, die in der Lage sind, GABA-Transporter zu inhibieren, um die hemmende Wirkung von GABA an postsynaptischen Neuronen zu verstärken und so das unkontrollierte Feuern von Neuronen im Zuge eines epileptischen Anfalls zu verhindern. Im Gehirn sind die Transporter slc6a1, slc6a12, slc6a13 und slc6a11 bekannt. Slc6a12, bei Mäusen auch als BGT1 oder GAT2 bezeichnet, ist ebenfalls in der Leber und in der Niere zu finden, wo er nicht GABA sondern Betainmoleküle transportiert. Bis heute ist die Rolle des BGT1/GAT2-Transporters in den verschiedenen Organen nicht vollständig erforscht. Vor allem die Frage, ob der Transporter überhaupt eine bedeutende Rolle im Gehirn spielt, ist nach wie vor ungeklärt. Um Hinweise auf die genaue Verteilung des Transporters zu erhalten, wurde in dieser Studie versucht, BGT1/GAT2 im Leber- und Nierengewebe sowie in verschiedenen Hirnregionen von Mäusen mittels Western Blotting und massenspektrometrischen Analysen zu detektieren. Als Negativkontrolle wurde Gewebe von BGT1/GAT2-Knockout-Mäusen verwendet. Die spezifischen Banden im Western Blot wurden mit Hilfe von ImageJ quantifiziert, anschließend wurde der Gehalt an BGT1/GAT2 in den verschiedenen Organen und Hirnregionen verglichen. Die höchsten Konzentrationen an BGT1/GAT2 waren in der Leber zu finden, gefolgt von Cerebellum Mesencephalon und Hirnstamm, wobei die Leber mehr als 30 Mal so viel Transporterprotein enthielt als die untersuchten Hirnregionen. Mittels Tandem-Massenspektrometrie konnte der Transporter in der Leberprobe ebenfalls nachgewiesen werden. In der Niere konnte der Transporter nicht detektiert werden. Ein Vergleich der Bandenlage in Leber und Gehirn ergab in den beiden Organen Unterschiede im Molekülgewicht des Transporters.
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