Der Prozess einer entzündlichen Reaktion und der Krankheitsverlauf chronisch entzündlicher Erkrankungen sind außerordentlich komplex aufgebaut. Es sind viele Zell-Typen an diesem Prozess beteiligt. Sie kommunizieren und beeinflussen sich untereinander über verschiedenste Faktoren, wie Chemokine, Adhäsionsmoleküle und andere Oberflächenproteine.
Um eine geeignete Therapie zur Behandlung von chronischen Entzündungen zu entwickeln, ist es wichtig, sich nicht nur auf die Effektorzellen der Entzündung zu konzentrieren. Daher liegt das Augenmerk in dieser Arbeit auf den Endothelzellen, die auch eine entscheidende Rolle in der Regulation von Entzündungen spielen.
Endothelzellen können über Adhäsionsmoleküle und andere Faktoren auch über das Schicksal der Leukozyten in einer Entzündung bestimmen. Sie sezernieren und exprimieren Proteine, die den Leukozyten signalisieren können was zu tun ist. Um diese Kommunikation zwischen den zwei Zelltypen zu veranschaulichen, wurde mit einem Zellkultur-Modell gearbeitet. Human Umbilical Vein Endothelial Cells (HUVECs) wurden mit Interleukin-1 beta (IL-1β) entzündlich aktiviert, deren Sekretom (Überstand) mittels In-Solution Verdau für die Massenspektrometrie aufbereitet und anschließend die enthaltenen Peptide entsprechend analysiert. Mit dem Software-Paket MassHunter von Agilent erfolgte anschließend deren Quantifizierung.
Es kam zu dem Ergebnis, dass die Proteine IL-6, IL-8, CXCL5, CXCL6 und GRO-α durch die entzündliche Aktivierung vermehrt von HUVECs sezerniert wurden. Das gleichbleibende LDH zeigt uns, als Indikator für die Zellschädigung, dass es keinen signifikanten Unterschied in der Vitalität von entzündlich aktivierten und nicht aktivierten Zellen gibt. Die Grundaktivität der Endothelzellen sinkt hingegen durch die Stimulierung mit IL-1β etwas ab. Dies hat uns die leichte herunter-Regulation von SPARK gezeigt.
Um die Ergebnisse solch einer Analyse als wahr annehmen zu dürfen, bedarf es eines stabilen Zellkultur-Modells. Diese Stabilität wurde durch den Vergleich der Variationen im Bereich der LC-MS, der Zellkultur und der Induktion geprüft. Durch eine relativ geringe Abweichung der wiederholten Messungen einer Probe, kann sowohl von einer technischen, als auch von einer biologischen Reproduzierbarkeit ausgegangen werden. Die Ergebnisse bezüglich der Proteinexpression dürfen daher als wahr und repräsentativ angesehen werden.