Fragestellung: Informationen von Seiten der Patienten und Patientinnen bezüglich ihres Gesundheitszustandes sind wichtig für eine adäquate physiotherapeutische Behandlung. Diese können durch standardisierte patientenorientierte Fragebögen eingeholt werden. Zur Erfassung des Gesundheitszustandes von Patienten und Patientinnen mit Rotatorenmanschettenläsionen gibt es einerseits Fragebögen zur Erfassung der Schulterregion (DASH), andererseits krankheitsspezifische Fragebögen (WORC). Um die vermehrte Anwendung eines evidenzbasierten Assessments zur Erfassung des Therapieerfolgs bei Schulterbeschwerden allgemein und bei Rotatoren-manschettenläsionen im Spezifischen zu erreichen, wäre die Verwendung eines einzigen Fragebogens, der für beide Zwecke gut einsetzbar ist, einfacher in der Handhabung. Daher untersuchte diese Studie, ob die Ergebnisse des DASH mit denen des WORC bei einmaliger Anwendung bei Patienten und Patientinnen mit Rotatorenmanschettenläsionen korrelieren.
Methode: 16 Patienten und Patientinnen aus zwei Physiotherapie-Praxen im Alter von 38 bis 77 Jahren mit ärztlicher Diagnose Rotatorenmanschettenläsion nahmen an der Fragebogenerhebung teil. Es wurden Korrelationen zwischen den Gesamtscores und der Subskalen sowie die Praktikabilität der Fragebögen untersucht.
Ergebnisse: Es wurde eine gute Korrelation (r = 0,63) zwischen den Gesamtscores, sehr gute Korrelationen zwischen den Subskalen Schmerz (r = 0,78) und Alltag (r = 0,77), sowie eine mäßige Korrelation (r = 0,60) zwischen den Subskalen Arbeit festgestellt. Die Durchführungszeit des DASH und WORC mit durchschnittlich 5 Min. war gleich. Die Auswertungszeit des DASH mit 6 Min. war kürzer als die des WORC mit 9 Min.
Conclusio: Der DASH und der WORC korrelieren gut miteinander. Der DASH kann somit zur Erfassung des Gesundheitszustandes und der Lebensqualität bei Patienten und Patientinnen mit Rotatorenmanschettenläsionen eingesetzt werden.