Kurzzusammenfassung
Kontext: Aufgrund von sklerodermatischen Hautveränderungen des Gesichts und der Hände, führt die limitierte systemische Sklerose zu Einschränkungen im Alltag sowie zu einer Verminderung der Lebensqualität. Ziel dieser nichtempirischen Literaturarbeit ist es zu evaluieren, ob die Bindegewebsmassage Effekte bei diesem Krankheitsbild zeigt und dadurch der Einsatz im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung gerechtfertigt ist.
Methode: Die Sklerodermie wurde mithilfe von Reviews, die in den letzten zehn Jahren publiziert wurden, beschrieben. Bei der Recherche zur Behandlung mit der Bindegewebsmassage gab es, aufgrund des eingeschränkten Forschungsstandes, keine Aus-schlusskriterien bezüglich des Alters und der Studienart. Gesucht wurde in den Datenbanken Pubmed, CINAHL, Science direct, Pedro, und Springer Link unter folgenden Suchbegriffen: Systemische Sklerose, Sklerodermie, systemic sclerosis, connective tissue massage, connective tissue manipulation.
Hauptergebnisse: Die Bindegewebsmassage kann im leichten und beginnenden ödematösen Stadium einen reflektorischen Einfluss auf die Gewebselastizität haben. Durch ihre reflektorische Wirkung auf das vegetative Nervensystem besteht die Möglichkeit die Mikrozirkulation zu beeinflussen. Einschränkend muss erwähnt werden, dass in den meisten Studien von einer systemischen Sklerose gesprochen wird ohne explizit eine Unterscheidung zwischen limitierter systemischer und diffuser systemischer Sklerose zu machen.
Conclusion: Die Bindegewebsmassage zeigt in Kombination mit anderen Behandlungstechniken signifikante Effekte beim Krankheitsbild der Sklerodermie und kann folglich im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung herangezogen werden. Das Forschungsfeld weist zu dieser Thematik noch einige Lücken auf, die es mit größeren Langzeitstudien zu füllen gilt, um eine klare Aussage treffen zu können.