Kontext: An der FH Campus Wien wird Bewegungslehre weitgehend nach dem deutsch-sprachigen Konzept Klein-Vogelbach unterrichtet. Amerika spielt eine wichtige Rolle im weltweiten Wissensaustausch und daher sollen die Lehrveranstaltungen Bewegungslehre in Österreich und Kinesiology in Amerika verglichen werden. Ziel dieser Arbeit ist, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Aufbaues, der Inhalte und der verwendeten Literatur aufzuzeigen und deren Evidenz zu hinterfragen.
Studiendesign und methodische Vorgehensweise: Diese Bachelorarbeit ist eine empirische Forschungsarbeit, die mit Hilfe von Fragebögen und Interviews arbeitet. Ein Interview wurde mit der Pädiatrie Vortragenden des Mercy Colleges geführt und ein weiteres mit der Gang- und Bewegungsanalyseexpertin Kirsten Götz-Neumann. Der Fragebogen erging an den Kinesiology Vortragenden und an eine Studentin des Mercy Colleges. Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse und wurden in weiterer Folge mit den Daten der FH Campus Wien verglichen.
Hauptergebnisse: Die Lehrveranstaltung Kinesiology setzt sich aus Bewegungslehre, Anatomie in vivo, Biomechanik, Ganganalyse und einigen Inhalten der Physiologie zusammen. Daher ist sowohl die Anzahl der Credits, als auch der Umfang der Inhalte wesentlich größer als die des Faches Bewegungslehre und der Aufbau der Lehrveranstaltungen ist ebenfalls unterschiedlich. Die aktuellen Unterrichtsunterlagen von Kinesiology am Mercy College sind konzeptfrei und basieren auf Evidenz, dem Konzept Klein-Vogelbach ist bislang keine Evidenz nachgewiesen.
Schlussfolgerung: Wenn man die Lehrveranstaltungen Bewegungslehre, Anatomie in vivo, Biomechanik, Ganganalyse und Teile der Physiologie an der FH Campus Wien dem Unterrichtsfach Kinesiology am Mercy College gegenüberstellt, sind Umfang, Inhalte und Zeitaufwand für Studierende in etwa ident.