Kontext: Aufgrund der Tatsache, dass heutzutage wenig Forschung auf dem Gebiet der Früherkennung der Idiopathischen Skoliose in Österreich betrieben wird, und der nicht primär auf die Erkennung einer Skoliose ausgerichteten schulärztlichen Untersuchungen wurde im Zuge dieser Bachelorarbeit versucht, herauszufinden, ob Skoliosescreenings in Anlehnung an Modelle aus Kalifornien und Missouri in Österreich etablierbar sind und ob diese auch von Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen durchgeführt werden könnten.
Methodik: Als Methode der Wahl, mit der versucht wurde, auf diese Thematik einzugehen, stellte sich ein semistrukturiertes Interview heraus. Es wurden drei Interviews mit Personen aus drei unterschiedlichen Berufsgruppen, nämlich einer Physiotherapeutin, einer Schulärztin und einem Orthopäden, durchgeführt, da sie als Vertreter und Vertreterinnen dieser Berufsgruppen eine wichtige Rolle bei der Durchführung von Skoliosescreenings an Schulen spielen könnten. Die Interviews wurden transkribiert und ausgewertet, in dem sie zusammengefasst und inhaltlich gegenübergestellt wurden.
Hauptergebnisse: Es konnte festgestellt werden, dass der dringende Bedarf nach der Etablierung von Skoliosescreenings in Anlehnung an die Modelle aus Kalifornien und Missouri in Österreich nicht vorhanden ist. Eine Untersuchung, welche auf die Erkennung einer Skoliose abzielt, sei bereits in eine schulärztliche Untersuchung integriert. Die Problematik die an dieser Stelle aufkommt, ist die Tatsache dass viele Untersuchungen aufgrund von Zeitmangel nicht adäquat durchgeführt werden und demnach Skoliosen übersehen werden. Aufgrund der Tatsache, dass nicht detailliert auf die amerikanischen Modelle eingegangen wurde, konnte nicht herausgefunden werden, wie man ein Screening in Österreich gestalten könnte. Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen sollten weiterhin eher bei der späteren Behandlung von Skoliosen eine tragende Rolle spielen, da die Diagnosestellung- und somit die Früherkennung der Ärzteschaft obliegt.
Schlussfolgerung: Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass die Etablierung von Skoliosescreenings in Anlehnung an Modelle aus Kalifornien und Missouri in Österreich einerseits wünschenswert, aber nicht dringend notwendig ist und diese nicht von Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen durchgeführt werden sollten.