Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage welche Angebote und Strukturen notwendig sind, um mädchenspezifischen Aneignungsprozesse zu fördern und entsprechend auf deren Besonderheiten einzugehen.
Da Mädchen sowohl im öffentlichen Raum als auch im Jugendtreff Nordbahnhof deutlich unterrepräsentiert sind war es wichtig herauszufinden, warum dieses markante Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern herrscht und worauf speziell der Jugendtreff Nordbahnhof achten sollte, um diesem Ungleichgewicht entgegen zu wirken.
Grundlage dieser Arbeit war es Mädchen als Expertinnen ihrer Umwelt zu betrachten. Ein Nadel-Interview ermöglichte es dieses Expertinnen-Wissen sichtbar zu machen und herauszufinden, welche Motivationen und Motive das Verhalten der Mädchen im öffentlichen Raum prägen.
Zur Antwortfindung trugen Mag.a Manuela Smertnik als Bereichsleiterin im Verein Wiener Jugendzentren und Mag.a Teresa Bauer als Soziologin und Mitarbeiterin des Jugendtreffs Nordbahnhof wesentlich bei. Die Ergebnisse dieser Interviews bestätigten nicht nur das Wissen, welches durch die bereits vorhandene Literatur vermittelt wird, sondern zeigten auch wie wichtig es ist, vorhandene Denkmuster und Handlungsstrukturen aufzubrechen, um einer immer wiederkehrenden Reproduzierung der Geschlechterrollen entgegenzuwirken und einer gleichberechtigen Nutzung des öffentlichen Raumes zwischen Mädchen und Burschen näher zu kommen.
Ziel war es nicht nur die Aneignungsprozesse außerhalb des Jugendtreffs zu erforschen, sondern auch Möglichkeiten zu finden neue Besucherinnen für den Jugendtreff zu gewinnen. Unter Berücksichtigung der Literatur und der Forschungsergebnisse entstand die Idee eines von Mädchen gestalteten Cafés als Projektvorschlag für den Jugendtreff Nordbahnhof