Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den aktuellen Stand der Forschung in Bezug auf biogene Amine in ausgewählten, österreichischen Fruchtweinen mittels Literaturrecherche zu erarbeiten, um dieses Wissen für die empirische Bachelorarbeit heranziehen zu können.
Weine enthalten biogene Amine, deren Einfluss auf den menschlichen Körper bis heute noch nicht vollständig geklärt ist. Im Focus der vorliegenden Arbeit stehen folgende biogene Amine: Histamin, Putrescin, Tyramin, Tryptamin, Cadaverin und Phenylethylamin, sowie Ethanolamin, Spermidin und Spermin.
Histamin, der bislang in der Literatur bekannteste Vertreter, kann bei Konsum unter anderem folgende Symptome auslösen: Kopfschmerzen, Hypotonie, Herzrhythmusstörungen und Diarrhoe. Zu viel Putrescin stört beim Abbau von Histamin, bei Spermin wird angenommen, Einfluss auf die Entwicklung von Allergien zu haben, und Spermidin wird in Zusammenhang mit Altersdemenz diskutiert.
In jüngster Zeit wird auch Apfel- und Birnenwein erzeugt, wobei das Vorkommen von biogenen Aminen in jenen Sorten bislang noch nicht untersucht wurde.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beziehung zwischen den einzelnen Weinherstellungsprozessen und biogenen Aminen, um den Einfluss der Vinifizierung auf die Bildung dieser Amine darzustellen. Da biogene Amine im Wein durch mikrobielle, enzymatische Decarboxylierung von Aminosäuren entstehen, gilt vor allem der biologische Säureabbau in der Hauptgärung als Vorgang, in dem diese Amine hauptsächlich gebildet werden.