Mit Einführung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung 2010 entstanden neue Rechtsan-sprüche für Anspruchsberechtigte, Hürden bestehen jedoch nach wie vor. Zu verstehen wie diese Hürden aussehen, wie sie wahrgenommen werden und welche Handlungsstrategien aus dem Zusammenhang für die Betroffenen erwachsen, ist Ziel dieser Arbeit. Um einen Einblick auf das wirkende System zu gewinnen wird die geschichtliche Entwicklung der Sozi-alhilfe beleuchtet und auch die Wiener Wohnungslosenhilfe beschrieben, da BewohnerInnen dieser die Zielgruppe der Forschung darstellen. Mithilfe von 15 leitfadengestützten, problem-zentrierten Interviews wird erfragt wie die Antragstellung der Mindestsicherung erlebt wird, was hilfreich bzw. störend wirkt und wie die Unterstützung beim Sozialamt und in den Wohn-häusern funktioniert. Die Ergebnisse zeigen, dass der Zugang zur BMS noch immer als hochschwellig erlebt wird und lange Bearbeitungszeiten zu Frustration bzw. finanziellen Engpässen führen. Unterschiedliche Strategien bei der Beantragung bestätigen die Relevanz von persönlichen Ressourcen. Der Entwurf von Idealtypen fasst abschließend Persönlich-keitsmerkmale überspitzt zusammen und versucht ein Bild möglicher AntragstellerInnen zu vermitteln.
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