PatientInnen, die unter einer terminalen Niereninsuffizienz leiden und als Nierenersatztherapie die Peritonealdialyse (PD) nutzen, haben aufgrund der Proteinverluste über das Peritoneum einen höheren alimentären Proteinbedarf als PatientInnen mit Hämodialyse (HD) oder gesunde Erwachsene. In welchem Maße PatientInnen mit PD diesen Bedarf decken, wird in der vorliegenden Untersuchung mittels prospektiver Ernährungserhebung, dem 4-Tage-Protokoll, eruiert. An der Erhebung haben zwei Frauen und drei Männer zwischen 41 und 71 Jahren teilgenommen, die seit durchschnittlich neun Monaten die PD als Nierenersatztherapie nutzen. Anhand der 4-Tage-Protokolle ist ersichtlich, dass von den fünf PatientInnen drei nicht ausreichend mit Eiweiß (EW) versorgt sind, da sie die täglich empfohlenen EW-Portionen um durchschnittlich ein Drittel unterschreiten. Ein Patient erreicht die empfohlene Menge genau, eine Patientin überschreitet diese um 50 Prozent. Zusätzlich kann aus den Daten geschlossen werden, dass die Deckung des EW-Bedarfs hauptsächlich durch Fleisch und Fleischprodukte erfolgt. Durch Hülsenfrüchte, Erbsen und Sojaprodukte werden nur zwei Prozent der täglich aufgenommenen EW-Portionen erreicht. Aufgrund dieser Ergebnisse kann die Hypothese, dass PatientInnen mit PD nicht ausreichend mit Protein versorgt sind, verifiziert werden. Die zu geringe Eiweißaufnahme sowie die einseitige Eiweißauswahl führen weiters zu dem Schluss, dass bei PatientInnen mit PD eine professionelle Ernährungsberatung durch DiätologInnen mit dem Schwerpunkt auf EW-Portionen unbedingt indiziert ist, um eine Eiweißmangelernährung zu verhindern.
|