Für eine optimale Aktivierung brauchen T-Zellen zwei Signale. Neben dem antigenspezifischen Signal (Signal 1) ist für eine starke T-Zellantwort auch noch ein kostimulatorisches Signal (Signal 2) erforderlich. Dieses zweite Signal wird durch die Interaktion von kostimulatorischen Liganden auf antigenpräsentierenden Zellen (APCs) mit kostimulatorischen Rezeptoren auf T-Lymphozyten generiert. In Abwesenheit von kostimulatorischen Signalen kommt es zur unvollständigen T-Zell-Aktivierung oder zu einem Stadium der T-Zell-Anergie. Darüber hinaus werden T-Zellantworten durch negativ kostimulatorische (koinhibitorische) Signale gehemmt. Diese sind für die Aufrechterhaltung der immunologischen Toleranz erforderlich. Der CD80/86 - CD28/CTLA4 Signalweg hat sowohl für die T-Zell-Aktivierung als auch für die Toleranz eine zentrale Bedeutung. Durch eine Bindung von CD80 oder CD86 an CD28 erfolgt ein kostimulatorisches Signal, welches die Aktivierung von T-Zellen, die Antigene erkennen, verstärkt. Im Gegensatz dazu bewirkt die Bindung von CD80 oder CD86 an CTLA4 ein koinhibitorisches Signal welches Immunantworten verhindert oder abschwächt. PD1 ist ein weiterer wichtiger koinhibitorischer Rezeptor, der durch Bindung an seine Liganden PDL1 und PDL2 hemmende Signale in T-Zellen generiert.
Der PD1-PDL1 Signalweg ist von hoher klinischer Relevanz, da durch die Hemmung dieser Interaktion durch therapeutische Antikörper Immunantworten gegen Tumorzellen gesteigert werden können. Im Zuge der Aktivierung von T-Zellen wird die Expression von CD80 und PDL1 auch in diesen Zellen induziert. In Mausstudien wurde nachgewiesen, dass die Bindung von PDL1 und CD80 an T-Zellen zu einer Hemmung von T-Zellantworten führt. Zurzeit gibt es keine Studien über die Rolle dieser Interaktion in menschlichen T-Zellen. Des Weiteren ist generell noch wenig über die Rolle von CD80 und PDL1 in T-Zellen bekannt.
Diese Arbeit befasst sich mit der funktionellen Rolle der Moleküle CD80 und oder PDL1 in T-Zellen. Zusätzlich wird untersucht, welche Charakteristika T-Zellen, die CD80 oder PD-L1 exprimieren, aufweisen. Zudem soll geklärt werden, ob T-Zellen durch die Expression von CD80 manipuliert werden können.
Die Studien zeigten, dass es eine signifikante und bidirektionale Interaktion von CD80 mit PDL1 bei der Hemmung von T-Lymphozyten gibt. Eine Reihe von Studien geben Hinweise, dass die Interaktion zwischen PD1 und PDL1 aber auch von PDL1 und CD80 Autoimmunität verhindern und Immunreaktionen abschwächen kann. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass durch Expression von CD80 auf T-Zellen Immunantworten verstärkt werden können. Die könnte zu einer verstärkten T-Zellantwort gegen Tumore führen.