Antibiotikaresistenzen bei Streptokokken können durch mikrobiologische Methoden, wie z.B. den Plättchendiffusionstest und den Gradiententest, detektiert werden. Für die Routinediagnostik ist es wichtig zu wissen, ob der Plättchendiffusionstest zuverlässig ist, oder ob bei manchen Resistenzphänomenen der Gradiententest angeschlossen werden muss. Durch den Plättchendiffusionstest können Resistenzphänomene bereits phänotypisch nachgewiesen werden. Bei Sensibilitätsprüfungen wird das Resultat als sensibel, intermediär oder resistent eingestuft. In manchen Fällen ist es jedoch auch möglich auf spezifische Phänotypen bzw. auch Genotypen zu schließen. Mit Next-Generation Sequencing kann innerhalb kürzester Zeit die Nukleotidabfolge mehrerer Isolate gleichzeitig detektiert und visualisiert werden, wodurch es möglich wird, Resistenzgene zu identifizieren.
Die Sensibilitätsprüfung bei 105 Streptokokken-Isolaten zeigte folgende Situation: Penicillin gegenüber waren 9,5% der Streptokokken-Isolate intermediär und 1,9% resistent. 9,5% waren resistent gegenüber Erythromycin. Bei Clindamycin lag die Resistenzrate bei 11,4%. 17,1% der Isolate waren resistent gegenüber Tetracyclin und Linezolid zeigte bei allen Isolaten in vitro 100% Wirksamkeit. Österreich liegt im europaweiten Vergleich im unteren Drittel.
Es konnte der M-, LSAP-, iMLSB- und cMLSB- Phänotyp beobachtet werden. Genotypisch wurden der LSAP-, iMLSB- und cMLSB- Phänotyp bestätigt. Die detektierten Gene waren lsa(C), erm(TR) und erm(B). Bei fünf tetracyclinresistenten Streptokokken konnte das tet(M) Gen identifiziert werden.
Im Zuge dieses Bachelorprojektes zeigte sich, dass, wenn die Sensibilitätsprüfungen nach den Vorgaben des European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) durchgeführt werden, die Resultate des Plättchendiffusionstest und des Gradiententest übereinstimmen.