Die Blutpoolszintigraphie ist seit über 20 Jahren eine diagnostische Untersuchung für die linksventrikuläre EF-Auswertung, kardiale Wandbewegungsanalyse, Differenzierung foka-ler Leberläsionen und der unteren gastrointestinalen Blutungsquellensuche. Im Laufe die-ser zwei Jahrzehnte erfuhren andere Untersuchungsverfahren wie die Endoskopie, Mag-netresonanztomographie, Computertomographie und Ultraschall erhebliche technische Innovationen.
Ziel und Methodik: Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, in Form eines Studienvergleichs, die Aktualität und Bedeutung der Blutpoolszintigraphie in den drei zuvor beschriebenen Bereichen zu evaluieren.
Ergebnis: Die MRT konnte sich in der kardiologischen Funktionsdiagnostik zu einem Goldstandard etablieren, jedoch hält sich hier die Szintigraphie aufgrund ihrer guten Re-produzierbarkeit. Bei der gastrointestinalen Blutungssuche hat sich bis heute kein Gold-standard bzw. allgemein gültiger Management-Algorithmus ergeben. Die MDCT ist schnell verfügbar und liefert vergleichsweise gute Werte wie die Szintigraphie, allerdings nur im Falle einer aktiven Blutung. Die Leberblutpoolszintigraphie wird, trotz ihrer hohen Spezifität (100%) und Sensitivität (66%), heute nicht mehr angewendet. Die aktuellen Stu-dien, die sich mit der klinischen Fragestellung eines Leberhämangioms und dessen Diag-nostik beschäftigen, verwenden die kontrastmittelunterstütze Sonographie (CEUS) und die MRT. Beide nicht invasiven Verfahren liefern genaue Werte bezüglich Spezifikation und Sensitivität bei nicht vorhandener Strahlenbelastung für die Patientinnen und Patienten.
Conclusio: Die Blutpoolszintigraphie hat allgemein nicht an Bedeutung bzw. Aussagekraft verloren, jedoch gehört sie nicht zum klinischen Alltag.