Kontext/Ziel/Fragestellung: Morbus Parkinson ist eine neurologische Erkrankung, welche sich auf die posturale Kontrolle auswirkt. Die daraus resultierenden Gleichgewichtsprobleme äußern sich in einem veränderten Bewegungsverhalten und in einer verschlechterten Körperhaltung. Ziel dieser Arbeit ist die Aufarbeitung der Frage, inwiefern Tanz und im Besonderen der Tango das Kardinalsymptom Hypokinese beeinflussen kann, um als Training der posturalen Kontrolle herangezogen werden zu können.
Zur wissenschaftlichen, nicht empirischen Untersuchung dieser Fragestellung wurden Bücher und Datenbanken, welche aus dem Literaturverzeichnis erkenntlich sind, herangezogen. Die Datenbank „pubmed“ wurde mit den Suchbegriffen „dance + Parkinson´s disease“, „dance + Parkinson´s disease + balance + gait“ auf eventuell verwendbare Studien untersucht.
Hauptergebnisse: Die vier gefundenen und in dieser Arbeit verwendeten Studien zeigen, dass sich bei Patienten und Patientinnen mit Morbus Parkinson durch den Therapieeinsatz von Tango Argentino die Werte in der Berg Balance Scale, dem Vor- und -Zurücksteigen, dem Gangrhythmus sowie das subjektive Befinden verbessert haben.
Zusammenfassend ist erkennbar, dass die Therapieform Tanz als Sturzprophylaxe bei Menschen mit Morbus Parkinson angewandt werden kann.
Conclusio: Der Vorteil von Tanz und im speziellen von Tango Argentino –dessen Auswirkungen in den Studien analysiert wurden– beruht einerseits darauf, dass Tanz und vor allem der Paartanz Freude bereiten und die Patienten und Patientinnen somit gerne an dieser Therapieform teilnehmen. Andererseits initiieren die Musik -durch den vorgegebenen Takt- und die Tanzschritte -durch spontane Richtungswechsel, improvisierte Schrittfolgen und Drehungen- Bewegungsimpulse.
Um eine deutliche Signifikanz erlangen zu können, sind weitere Studien notwendig. Des Weiteren müsste noch die Langzeitwirkung der positiven Auswirkung von Tango auf das Kardinalsymptom Hypokinese analysiert werden.