Gerade in der Notfall- und Intensivmedizin müssen Entscheidungen meist sehr schnell getroffen werden. Lebenserhaltende Maßnahmen sind oft notwendig, doch irgendwann geht die Lebensverlängerung in eine Sterbensverlängerung über. Die Entscheidungen zum Therapieabbruch sind ethisch, sowie rechtlich, oft sehr komplex und der öffentliche Diskurs sehr heikel, was den Prozess erschwert.
Die Verarbeitung des Entscheidungs- und Sterbeprozesses im interdisziplinäre Team und die Kommunikation der Entscheidungen ist für den Ablauf im intensivmedizinischen Setting von großer Wichtigkeit, doch sollte sie auch im Stationsalltag durchführbar sein wie ein Entlastungsgespräch unter KollegInnen.
Die Miteinbeziehung der Angehörigen ist unbedingt notwendig, denn ohne vorliegende PatientInnenverfügung sind die Möglichkeiten, den vermeintlichen Willen der PatientInnen in Erfahrung zu bringen, sehr begrenzt. Zu diesem Zweck sind auch die Motive der Angehörigen zu hinterfragen und abzuklären inwieweit eine Miteinbeziehung sinnvoll ist.
Ein möglicher Machtmissbrauch soll durch einen reflektierten und sorgsamen Umgang mit Informationen und Miteinbeziehung in Pflege und Entscheidungen verhindert werden.