Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Zukunft des Krankenhauses und dessen nachhaltiger Entwicklung. Der Fokus wird auf die ökologische Entwicklung gesetzt und anhand von Projekten erklärt. Des Weiteren wird das Konzept Urban Mining vorgestellt und der mögliche Einsatz in Krankenhäusern determiniert.
Aufgrund demografischer Veränderungen und den Anforderungen der Europäischen Union, müssen die Träger des Gesundheitssystems Wege finden dieses zukünftig anzupassen. Die immer älter werdende Gesellschaft benötigt immer mehr medizinische Leistungen, sowie Pflege. Derzeit werden die finanziellen Mittel noch Großteils für die stationäre und ambulante Versorgung ausgegeben. Jedoch mit dem immer mehr wachsenden Bedarf an Altenpflege, müssen die finanziellen Mittel zukünftig anders vergeben werden. Das derzeitige Gesundheitssystem ist nicht mehr zukunftssicher.
Auch Krankenhäuser müssen sich an die Veränderungen und wachsenden Anforderungen anpassen. Dies kann auf bautechnischer Ebene erfolgen, wie etwa Steigerung des Komforts durch Farbschemen oder verbesserte Beleuchtung oder die Verbesserung der Qualität der Innenluft durch Verwendung von PVC-freien Lösungsmittel. Es wird verlangt, dass Krankenhäuser sich nachhaltig entwickeln.
In diesem Zusammenhang bedeutet Nachhaltigkeit, der Beitrag zum Schutz der Umwelt um die Auswirkungen der globalen Umweltkrise zu reduzieren. Es gibt viele Ansätze von Krankenhäusern sich nachhaltig zu entwickeln, sei es auf sozialer Ebene, auf ökonomischer oder ökologischer Ebene. Die Verbesserung der Gesundheitsförderung und Krankenbehandlung sowie ökonomische Aspekte, wie die gerechte Finanzierung der Krankenhäuser und ökologische Aspekte, wie Umweltschutz und Energieeffizienz sind von zentraler Bedeutung. Viele Krankenhäuser versuchen schon für diese Probleme einzeln Lösungen zu finden und es existieren schon viele Projekte, die den Fortschritt beweisen. Jedoch entstehen hier sogenannte "Insellösungen", die langfristig nicht ertragbar sind. Diese vielen verschiedenen Aspekte müssen gemeinsam in einem integrierten Managementsystem gelöst werden um ihre langfristige Wirkung zu garantieren.
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Krankenhäuser verbrauchen so viel Energie wie kleine Städte. 2008 verbrauchten alle medizinischen Institute zirka 8000 TJ an Energie, das zirka 0,7% des österreichischen Energieverbrauchs ausmacht. Die Kosten lagen bei zirka 225 Million Euro. Krankenhäuser haben das Potenzial ihren Energieverbrauch zu reduzieren, wie zum Beispiel durch den vermehrten Einsatz von Energie-Benchmarks, die Optimierung des Lüftungs- und Kühlsystems, informieren von Mitarbeitern und mit einbeziehen in Projekten zur Verbesserung des Energieverbrauchs am Arbeitsplatz oder den Einsatz von alternativen Energiequellen. Wichtig ist auch die Kooperation verschiedener Krankenhäuser um Erfahrungen und Verbesserungsmaßnahmen auszutauschen. Es gibt schon viele Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz, die von den Krankenhausträgern durchgeführt werden um die nachhaltige Entwicklung für die Zukunft zu sichern.
Die Menschheit verstädtert, laut Experten werden in 25 Jahren 2/3 der Weltbevölkerung in Städten leben. Die Natur wird in Zukunft den aufwendigen Lebensstil der Bevölkerung nicht mehr versorgen können, die natürlichen Ressourcen werden immer knapper. Ein Lösungsweg wäre das Konzept Urban Mining. Dies bedeutet die Stadt als Mine für Rohstoffe zu sehen und diese wiederzuverwenden für Neues. Gebäude oder Produkte enthalten viele Rohstoffe, die man wiederverwenden kann. Urban Mining ist aber nicht mit Recycling gleichzustellen. Es ist ein Prozess, der schon von Beginn der Bauphase oder Produktplanung die verschiedenen Rohstoffe dokumentiert um dann beim Abriss beziehungsweise bei der Verwertung genau zu wissen, welche Rohstoffe sind enthalten und ob diese wiederverwendbar sind. Es wird nach Rohstoffen, wie Kupfer, Gold, Silber, Eisen, Beton und Zement aber auch nach Seltenen Erden gesucht, da die Nachfrage für diese Metalle sehr groß ist und diese in der Industrie von großer Bedeutung sind. Jedoch ist das Konzept von Urban Mining noch sehr neu und wird noch nicht oft angewendet. In Krankenhäuser ist der Einsatz des Konzeptes fraglich, da es keinen ökonomischen Vorteil für diese bringen würde. Jedoch wird das Konzept in der Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen und Organisationen wie Krankenhäuser sollten die Teilnahme als Beitrag zum Schutz der Umwelt sehen.