Kontext: Das Auftreten von Dranginkontinenz in Folge eines Insultes ist ein in der Bevölkerung weit verbreitetes Problem, das ein erhöhtes Risiko für funktionelle Einschränkungen und negative Therapieergebnisse mit sich bringt. Diese Bachelorarbeit soll die Auswirkungen von ausgewählten physiotherapeutischen Behandlungsmaßnahmen auf die Dranginkontinenz von Schlaganfallpatientinnen und Schlaganfallpatienten untersuchen.
Methodik: Im Rahmen einer nicht-empirischen Forschungsmethodik wurde eine umfassende Literaturrecherche in den Datenbanken PEDro, Science Direct und MEDLINE über den Zugang PubMed durchgeführt.
Hauptergebnisse: Die Auswertung der Literatur hat ergeben, dass sowohl Beckenbodentraining als auch Elektrostimulation eine Reduktion der Dranginkontinenz, die durch einen Insult verursacht wurde, bewirken können. Für die Maßnahme Verhaltenstraining konnten nur zwei Volltexte, die nicht ausreichend den Selektionskriterien entsprachen, gefunden werden. Aus diesem Grund lassen sich keine stichhaltigen Aussagen über deren Effektivität bei Personen mit Schlaganfall und Dranginkontinenz tätigen.
Schlussfolgerung: Schlussendlich lässt sich ein reduzierender Effekt von Beckenbodentraining und Elektrostimulation auf die durch Schlaganfall induzierte Dranginkontinenz erkennen. Da es insgesamt zu dieser Thematik jedoch nur sehr spärliche Literatur gibt, sollen sämtliche Resultate durch weitere qualitativ hochwertige Studien mit repräsentativen und großen Stichproben untersucht werden.