Bei verschiedenen Krebsarten wurde erkannt, dass sie aktivierende Punktmutationen im PIK3CA-Gen aufweisen. Diese genetischen Veränderungen sind häufig mit einem schlechteren Verlauf der Krebserkrankungen und mit einer Resistenzentwicklung gegenüber zielgerichteten Krebstherapien assoziiert. Diese negativen Einflüsse sind darauf zurückzuführen, dass PIK3CA-Mutationen die Aktivierung des PI3K/AKT Signalweges stimulieren, welcher entscheidende Prozesse wie Proliferation, Apoptose und den Stoffwechsel reguliert. Aus diesem Grund können PIK3CA-Mutationen als prognostische und prädiktive Biomarker angesehen werden.
Die häufigsten PIK3CA-Mutationen treten in den Kodons E542 und E545 in Exon 9 und im Kodon H1047 in Exon 20 auf. Außerdem ist die Koexistenz von KRAS- und PIK3CA-Mutationen in kolorektalen Karzinomen (CRCs) mit einem höheren Risiko Lebermetastasen zu entwickeln, assoziiert.
Dieses Bachelorprojekt hatte das Ziel eine SNaPshot-Analyse zum Nachweis von fünf PIK3CA-Basenstellen innerhalb der Kodons R88, E542, E545 und H1047 zu etablieren. Zudem wurde die Häufigkeit von PIK3CA-Mutationen in CRCs, Gliomen und Melanomen analysiert. Eine Assoziationsanalyse wurde anschließend durchgeführt, um signifikante Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von PIK3CA-Mutationen und Veränderungen in den Genen KRAS, NRAS, BRAF, IDH und MGMT festzustellen.
KRAS-Mutationen standen in CRCs in signifikantem Zusammenhang mit dem Vorhandensein von PIK3CA-Mutationen (P= 0,0025). Das Quoten-Verhältnis (OR) zeigte, dass eine 6,5-fach höhre Chance besteht, dass PIK3CA- und KRAS-Mutationen gemeinsam in CRCs auftreten (OR= 6,5; 95%CI= 1,6;38,2).
Im Gegensatz dazu standen NRAS- (OR= 0; 95%CI= 0;8,4; P= 1) und BRAF-Mutationen (OR= 0,5; 95%CI= 0;4,3; P=1) in CRCs in keinem signifikanten Zusammenhang mit dem Vorhandensein von PIK3CA-Mutationen.
In Gliomen wurde weder ein signifikanter Zusammenhang zwischen IDH-Mutationen (OR= 0; 95%CI= 0;26,2; P=1) noch zwischen MGMT-Methylierung (OR= 0; 95%CI= 0;1,6; P= 0.1127) und dem Auftreten von PIK3CA-Mutationen nachgewiesen.
PIK3CA-Mutationen traten in 15,1% (16 von 106), in 4 von 56 Gliomen und in 0 von 12 Melanomen auf.
Positive PIK3CA SNaPshot-Resultate konnten mittels Sanger-Sequenzierung validiert werden und die Sensitivität der neu-etablierte SNaPshot-Analyse liegt zwischen 10% und 20%.