Flachdächer sind sehr empfindliche Bauteile und erfordern eine gewissenhafte und saubere Herstellung. Sie sind immer wasserdicht auszuführen. Dies kann durch bituminöse Bahnen, Kunststofffolien oder durch flüssige Abdichtungen erfolgen. Sämtliche Schichten müssen ihre Aufgabe erfüllen, um einen funktionierenden Dachaufbau zu gewährleisten.
Mit den anwachsenden wirtschaftlichen und behördlichen Anforderungen an Flachdächer, steigt auch der Sanierungsbedarf dieser. Flachdächer, die vor 1985 gebaut worden sind, gehören längst überholt und müssen an die heute geforderten brandschutztechnischen und wärmedämmtechnischen Anforderungen adaptiert werden. Flachdächer, die nach der Wärmeschutzverordnung 1984 (WSVO) zwischen 1984 und 1995 hergestellt worden sind, besitzen einen U-Wert von 0,45 W/m2K. Im Vergleich muss nach der geltenden Wärmeschutzverordnung ein Flachdach einen U-Wert von 0,2 W/m2k vorweisen.
Im Rahmen dieser Arbeit werden relevante Dachaufbauten samt Tragkonstruktion anhand eines im 10. Wiener Gemeindebezirk stehenden Shopping Centers vorgestellt, erläutert und abschließend kritisch beurteilt. Dabei wird auf ökologische, bauphysikalische und bautechnologische Fragestellungen eingegangen. Dem Leser wird eine umfangreiche Gegenüberstellung geboten, um letztlich einen optimierten Dachaufbau samt Tragkonstruktion zu definieren. Es gibt zwei Möglichkeiten ein Dach zu optimieren. Es entweder durch eine umfassende Sanierung zu adaptieren oder durch das Abbrechen des alten und das Ersetzen mittels eines, der Zeit entsprechenden Flachdaches, zu erneuern. In dieser Arbeit wird die Möglichkeit des Neubaus gewählt, da eine Optimierung des bestehenden Glasdaches nicht ohne erhebliche Investitionskosten möglich ist.