Eine Beeinflussung der Lupushemmstoffdiagnostik durch eine Therapie mit direkten oralen Antikoagulantien (DOAK), wie Rivaroxaban, Apixaban oder Dabigatran, ist ein vermehrt auftretendes Problem in der Gerinnungsdiagnostik. Das Ziel dieser Studie ist festzustellen ab welcher Plasmakonzentration es zu falsch positiven Testergebnissen der Lupushemmstofftestung kommen kann.
Citratplasma von 36 gesunden Freiwilligen wurde mit jeweils vier verschiedenen Konzentrationsstufen von Rivaroxaban, Apixaban oder Dabigatran versetzt. Nach der Evaluierung der DOAK-Konzentration mittels routinemäßig angewendeter indirekter Konzentrationstests, wurde eine Stufendiagnostik zum Nachweis von Lupushemmstoffen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit denen DOAK-freier Proben verglichen und die Rate an falsch positiven Ergebnissen erhoben.
Beginnend mit einer Konzentration von 12,5 ng/ml, verlängerten sich bei den mit Dabigatran versetzen Proben sowohl die aPTTLA als auch die dRVVT signifikant, mit einer falsch positiven Rate von über 43,3 % im Bestätigungstest. Rivaroxaban, mit einer Startkonzentration von 7,5 ng/ml, bewirkte eine Verlängerung der dRVVT, während die aPTTLA nicht beeinflusst wurde. Im Bestätigungstest zeigten sich 36,7 % falsch positiver Endergebnisse. Mit einer beginnenden Konzentration von 18,75 ng/ml bewirkte Apixaban eine signifikante Verlängerung der dRVVT sowie 18,8 % falsch positive Bestätigungstests.
Zusammenfassend zeigte sich, selbst in Konzentration unterhalb der unteren Nachweisgrenze, häufig angewandter indirekter Konzentrationstests, können DOAKs zu falsch positiven Ergebnissen in der Lupushemmstoffdiagnostik führen. Deshalb sind verbesserte routinemäßig anwendbare DOAK Nachweismethoden wünschenswert um Testresultate von Patienten unter DOAK Therapie interpretieren zu können.