Auf dem Ernährungssektor des österreichischen Gesundheitsmarktes sind viele unterschiedliche Berufsgruppen aktiv, allerdings verfügen nur DiätologInnen über die Kompetenz sowohl Gesunde als auch Kranke in Ernährungsfragen zu beraten. Deswegen ist es interessant zu ermitteln, wie sich DiätologInnen freiberuflich auf diesem viel umworbenen und wachsenden Markt positionieren.
Da es derzeit keine aktuelle Erhebung zur Freiberuflichkeit von DiätologInnen in Österreich gibt, ist es Ziel der vorliegenden Arbeit, eine datenbasierte Einschätzung über die Anzahl der freiberuflichen DiätologInnen in Österreich zu erhalten und zu eruieren, inwieweit generell Interesse für die Freiberuflichkeit seitens der DiätologInnen besteht. Außerdem sollen die Motivationsfaktoren, die für eine freiberufliche Tätigkeit sprechen, sowie Hindernisgründe erhoben werden. Anhand der erfassten Daten soll verdeutlicht werden, welche Rahmenbedingungen notwendig wären, um künftig die Freiberuflichkeit für DiätologInnen attraktiver zu gestalten.
Die gewünschten Informationen konnten mithilfe eines Online-Fragebogens, der an die Mitglieder des Verbandes der DiätologInnen Österreichs gerichtet war, eingeholt werden, wobei 183 Mitglieder an der Umfrage teilnahmen.
Die Untersuchung zeigte, dass sich der Anteil der Freiberuflichen seit der letzten Erhebung im Jahr 2001 fast verdoppelt hat und seitens der DiätologInnen ein großes Interesse an der Freiberuflichkeit besteht.
Vor allem Faktoren wie Flexibilität, Abwechslung, Unabhängigkeit und der individuelle Gestaltungsfreiraum motivieren in die Freiberuflichkeit zu gehen. Als primärer Hindernisgrund hat sich Zeitmangel im weitesten Sinne herauskristallisiert. Die Forderung nach einer Kooperation mit Krankenkassen sowie der Wunsch nach Einführungsseminaren bzw. Mentoring gingen ganz klar als gewünschte Rahmenbedingungen hervor, denen zukünftig nachgegangen werden muss.