Hintergrund: Beim idiopathischen Parkinsonsyndrom kommt es aufgrund degenerativer Prozesse zu Störungen des motorischen Systems. Diese Störungen bewirken, dass das Sturzrisiko für Personen mit idiopathischem Parkinsonsyndrom deutlich erhöht ist. Als Sturzrisikofaktoren wurden posturale Instabilität, reduzierte Kraft, verlangsamtes Gangtempo und verkürzte Schrittlänge identifiziert. (Schwarz & Storch, 2007)
Die Reduktion des Sturzrisikos hat höchste Priorität in der Physiotherapie. Die europäischen Physiotherapie-Leitlinien für die Behandlung von Personen mit idiopathischem Parkinsonsyndrom beschreibt, dass durch ein aktives Trainingsprogramm die Personen leistungsfähiger werden und damit auch das Sturzrisiko reduziert werden kann. (Keus et al., 2014)
Progressives Widerstandstraining wird als gängige Therapiemethode bei Personen mit idiopathischem Parkinsonsyndrom eingesetzt. Somit ergibt sich die zentrale Fragestellung ob bzw. wieweit progressives Widerstandstraining die oben genannten Sturzrisikofaktoren beeinflussen kann, dies soll in der vorliegenden Arbeit herausgearbeitet werden.
Methode: Es handelt sich um eine nicht-empirische wissenschaftliche Arbeit. Mittels systematischer Literaturrecherche wurde in den Datenbanken PubMed und PEDro nach Studien gesucht. Die Einschlusskriterien sind wie folgt: die Testpersonen mussten in den Stadien eins bis drei nach Hoehn und Yahr eingeteilt sein, die Interventionsgruppe durfte ausschließlich progressives Widerstandstraining durchführen und es mussten die oben genannten Sturzrisikofaktoren gemessen werden. Studien wurden ausgeschlossen, wenn die Kontrollgruppe ein Krafttraining durchführten oder die Interventionsgruppe ein zusätzliches Training erhielt. Wenn die Kontrollgruppe keine Intervention erhielt war dies kein Ausschlussgrund.
Ergebnisse: Am Ende wurden die Inhalte von vier Studien für diese Arbeit herangezogen. Die Studien wurden hinsichtlich der Charakteristika der Testgruppen, der Interventionen und der angewandten Tests analysiert. Jeder Sturzrisikofaktor wurde mittels unterschiedlicher Tests untersucht.
Schlussfolgerung: Es konnten signifikante Ergebnisse in Bezug auf die Kräftigung der unteren Extremitäten gefunden werden. Weiters zeigten die Verlagerung des Center of Pressure in der initialen Gangphase und die initiale Schrittlänge eine signifikante Veränderung. Eine weitere signifikante Veränderung wurde beim schnellstmöglichen Gangtempo gemessen. Die anderen Testparameter zeigten im Vergleich mit anderen Interventionen oder „Usual Care“ keine signifikanten Unterschiede.
Abschließend ist zu sagen, dass progressives Widerstandstraining seine Berechtigung in der Behandlung von Personen mit idiopathischem Parkinson hat, allerdings nur als Teil der Behandlungsmaßnahmen.