Diese Arbeit befasst sich mit Rahmenbedingungen für die logopädische Therapie mit Kindern und deren Einfluss auf den Therapieverlauf in der Praxis. Grundsätzlich formen gesetzliche und individuelle Rahmenbedingungen die Voraussetzungen für eine Therapie, wobei in dieser Arbeit individuelle Rahmenbedingungen im Fokus stehen. Die Fragestellungen erheben Erfahrungen von Logopädinnen/Logopäden in Bezug auf optimale Voraussetzungen für eine Therapieeinheit, ungünstige Einflussfaktoren und deren Auswirkungen auf den Therapieverlauf, sowie Maßnahmen zum Umgang und zur Optimierung dieser Rahmenbedingungen. Zur Erhebung wird eine qualitative Forschungsmethode in Form vier halb-strukturierter Doppelinterviews herangezogen. Die Auswertung der Daten erfolgt im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse anhand der definierten Fragestellungen.
Aus den Ergebnissen der Erhebung geht hervor, dass eine Reihe förderlicher und hinderlicher Faktoren, Einfluss auf den Therapieverlauf haben. Diese betreffen vor allem die Patientinnen/Patienten und deren Eltern, aber auch die Therapeutin/den Therapeuten selbst. Die Ergebnisse der Einflussfaktoren sind den Bereichen Konzentration, Motivation, Beziehungsarbeit, Verlässlichkeit, Zeitmanagement und Arbeitsumfeld zuzuordnen. Logopädinnen/Logopäden nehmen diese wahr und setzen u.a. Kommunikation als Maßnahme im Umgang damit ein. Aus den Erkenntnissen ergeben sich Konsequenzen für die therapeutische Entscheidungsfindung im logopädischen Alltag.