Hintergrund und Ziel: Das zentrale Thema dieser Bachelorarbeit ist der Vergleich der Klassifikationsmethode von Schmeling und Kellinghaus in der forensischen Altersbestimmung zwischen Computertomografie und der Magnetresonanztomografie. Da die Computertomografie nur zur Altersbestimmung der Volljährigkeit verwendet wird ist es das Ziel dieser Arbeit herauszufinden ob die Magnetresonanz ähnliche oder gleiche Ergebnisse der Altersbestimmung zur Klassifikationseinteilung liefern kann. Aufgrund der komplexen Rechtslage der Untersuchungen mittels ionisierender Strahlung besonders im Bereich des Asylverfahrens sollte der Schwerpunkt auf nicht ionisierenden Modalitäten beruhen.
Material und Methode: Anhand der Literaturreche wird der Vergleich der Klassifikationsmethode mittels Computertomografie (CT) und der Magnetresonanztomografie (MRT) zur Bestimmung der Volljährigkeit in der forensischen Altersdiagnostik erarbeitet. Vor und Nachteile der CT werden der MRT gegenübergestellt. Die Studienvergleiche wurden mit dem PICO- Format ausgewählt und bearbeitet. Ein und Ausschlusskriterien der beiden bildgebenden Modalitäten werden anhand von einer Tabelle graphisch dargestellt. Der Zeitraum der ausgewählten publizierten Studien liegt zwischen dem Jahr 2013 und dem Jahr 2018. Die Ergebnisse der vorgelegten Studien werden durch aktuelle Studienvergleiche, Aufarbeitung der Klassifikationsmethoden sowie mittels Kappa-Wert und p-Wert analysiert.
Ergebnisse: Die Magnetresonanz erweist sich in den aufgelisteten Studien und Klassifizierungsergebnissen als mögliche Alternative zur Computertomografie oder als zusätzliche Ergänzung zur Altersbestimmung. Sie stellt aufgrund ihrer hohen Auflösung in der Darstellung von Gewebestrukturen wie z.B. der Epiphysenfuge eine Alternative zur CT dar. Das Klassifizierungsmodell von Schmeling und das Unterklassifizierungsmodell von Kellinghaus können sowohl in der CT als auch in der MRT zur Ossifikationseinteilung angewendet werden.
Diskussion: Die statistische Analyse der Klassifizierungsergebnisse konnte mit dem Kappa-Wert und p-wert durchgeführt werden. Frühere Studien legen fest, dass die Kappa Werte nicht als aussagekräftiges statistisches Mittel für die Art der Datenerhebung geeignet wären, da die Übereinstimmung der Beobachter stark mit der Erfahrung beziehungsweise Expertise dieser zusammenhängt. Die CT ist bis zum heutigen Stand der Forschung noch immer der Goldstandard, da zum jetzigen Stand der Forschung noch zu wenig vergleichbare Studien durchgeführt wurden. Nach der Analyse der Studien und deren Ergebnisse muss man sich jedoch fragen, warum sich die MRT in diesem Bereich der Untersuchungsmethoden noch nicht durchgesetzt hat.