Das Melanom ist ein Hautkrebs, der sich aus Pigment-produzierenden Melanozyten entwickelt, wenn diese eine maligne Transformation durchmachen. Für eine erfolgreiche Tumorentwicklung ist die Bildung eines wachstumsfördernden Tumormikromilieus sowie eine bi-direktionale Interaktion mit den Zellen in diesem Milieu von essentieller Bedeutung. Im Melanom stellen die Tumor-assoziierten Makrophagen (TAMs) den größten Anteil des inflammatorischen Tumorinfiltrats dar, da sie bis zu 30% der Tumormasse ausmachen. TAMs können je nach Polarisierungszustand entweder tumorfördernde oder tumorhemmende Funktionen ausüben, wobei die Polarisierung durch Faktoren innerhalb des Tumormikromilieus bestimmt wird. Der Fokus dieses Projekts lag auf dem Zytokin IL-34, welches durch die Bindung an die Rezeptor-Tyrosinkinase CSF-1-Rezeptor (CSF-1R) wirkt. CSF-1R wird in hohem Maße von Monozyten und Makrophagen (M) exprimiert und reguliert deren Differenzierung, Überleben, Proliferation und Aktivierung. Kürzlich wurde Protein-Tyrosin-Phosphatase Rezeptor zeta 1 (PTPR1) als zweiter funktionaler Rezeptor für IL-34 identifiziert und eine Überprüfung von humanen Krebszelllinien ergab, dass WM-115 Melanomzellen diesen Rezeptor exprimieren. In dieser Studie wurde daher die Rolle von IL-34 bei der Interaktion zwischen humanen WM-115 Melanomzellen und humanen Makrophagen, die aus humanen, monozytären THP-1 Zellen differenziert wurden, untersucht. Zur Untersuchung der IL-34-abhängigen Effekte wurden Zellkulturexperimente mit konditioniertem Medium von Monozyten, Makrophagen und Krebszellen, sowie Stimulierungen mit IL-34 und CSF-1, durchgeführt. Zudem wurde der IL-34-PTPR1 Signalweg in den WM-115 Melanomzellen analysiert. Die Ergebnisse dieses Projekts zeigen, dass M in vitro nach Stimulierung mit IL-34 oder mit konditioniertem Medium von Melanomzellen einen tumorfördernden, M2-polarisierten Phänotyp annehmen. Des Weiteren deuten vorläufige Daten von IL-34-stimulierten WM-115 Zellen darauf hin, dass die Aktivierung von MAPK und FAK reduziert wird, während die Aktivität von -Catenin zunimmt. Im Gegensatz dazu konnte nach Behandlung mit Makrophagen-konditioniertem Medium ein Anstieg in der Aktivität von MAPK, FAK und -Catenin festgestellt werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass IL-34 zur Polarisierung von Makrophagen beiträgt und die Interaktion zwischen Melanomzellen und Makrophagen beeinflusst. Somit stellt IL-34 ein potentielles Ziel für neue Therapieansätze dar.
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