Das Neuroblastom ist eine der häufigsten soliden Krebserkrankungen bei Kindern und für rund 15 Prozent der onkologisch-pädiatrischen Todesfälle verantwortlich. Diese Tumorart ist durch eine ausgeprägte genetische und klinische Heterogenität gekennzeichnet, welche eine Diagnose und therapeutische Entscheidungen schwierig macht. Die Analyse zirkulierender Tumor DNA kann als zusätzliche minimal-invasive Methode für eine effizientere DNA Diagnose und eine engmaschigere Überwachung von Krankheitsverläufen genutzt werden.
Aufgrund von Inkonsistenzen beziehungsweise Differenzen bezüglich Probenvorbereitungsprotokollen, zielte diese Studie darauf ab, analytische und prä- analytische Verfahren zu untersuchen und zu beschreiben. Des Weiteren wurden verschiedene Methoden der DNA-Isolierung und optimaler Verarbeitung von zellfreier DNA zur SOP-Reife ausgewertet, um die Möglichkeit zu schaffen die `Flüssigbiopsie in die klinische Routine zu implementieren. Um dies zu ermöglichen, wurden diverse Parameter, wie die Auswahl der optimalen Blutentnahmeröhrchen, Probenstabilität über einen definierten Zeitraum und Einfluss der Lagerungstemperatur, auf die Qualität und Quantität der isolierten zellfreien-DNA im Blutplasma, Knochenmarksplasma und Serum untersucht.
Die Menge an zirkulierender DNA wurde in Plasma- und Serumproben des selben Patienten untersucht. In allen Serumproben waren höhere Konzentrationen an zellfreier DNA und deutlichere DNA-Fragmente von rund 166bp zu finden als in Plasma DNA. Die Ergebnisse zeigten auch, dass EDTA-Röhrchen für die Gewinnung von Plasma innerhalb von 4 Stunden nach Blutabnahme geeignet sind und die Lagertemperatur keinen signifikanten Einfluss auf die Konzentration zellfreier DNA hat. Bei Lagerung auf Raumtemperatur kam es in den EDTA-Röhrchen dennoch zu einem Anstieg der Plasma- DNA. Die in zell-stabilisierenden Blutröhrchen entnommenen Blutproben zeigten keine Anzeichen einer Zelllyse und somit Freisetzung genomischer DNA. In den Heparinröhrchen hingegen konnten wir bereits nach 4 Stunden einen signifikanten Anstieg der zellfreien DNA, besonders hochmolekularer DNA, feststellen. In Standard- Serumröhrchen gesammelten und nach unterschiedlichen Zeitpunkten abzentrifugierten Blutproben zeigen einen größeren Anstieg der zellfreien DNA-Konzentration nach 48h bei Lagerung auf RT verglichen zu 4C. Im Gegensatz dazu können spezielle Serum- Gelröhrchen für die Stabilisierung von Vollblut bei 4C über einen Zeitraum von 48 Stunden empfohlen werden.
III
Speziell entwickelte Konservierungsröhrchen verhindern eine Kontamination genomischer DNA und ermöglichen eine Stabilisierung des Blutes während des Transportes. Wenn der Versand jedoch nicht notwendig ist und Blut innerhalb von 24 Stunden bei einer Lagertemperatur von 4 C verarbeitet werden kann, bieten die EDTA- Röhrchen ein adäquates und kostengünstiges Antikoagulans zur Gewinnung von Plasma im Vergleich zu neuartigen Stabilisatoren.