Kurzfassung
Hintergrund: Die Erhebung der Sehschärfe bildet die Grundlage jeder orthoptischen und ophthalmologischen Untersuchung, ihr Ergebnis ist oft der Indikator für anstehende Therapien oder Operationen. Den Gold Standard hierfür bilden die ETDRS-Charts seit ihrer Einführung im Jahre 1980.
Ziel: Das Ziel dieser Studie ist der Vergleich, der als Gold Standard geltenden ETDRS-Charts, mit anderen Sehtests, welche im klinischen Alltag in Gebrauch sind. Mittels eines Literatur Reviews wird der Frage nachgegangen, ob die ETDRS-Charts ihre Berechtigung als Gold Standard haben, oder ob es heute gleichwertige oder sogar bessere Alternativen gibt.
Methodik: Die Fragestellung wurde in Form eines systematischen Literatur Reviews erhoben. Dafür wurde eine umfassende Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Cinahl, Cochrane-Libary, Springerlink, American Ophthalmologic Society und dem Elsevier Verlag durchgeführt. Eingeschlossen wurden alle Studien, welche nach dem Jahr 2000 publiziert wurden und den Vergleich eines anderen Sehtests mit den ETDRS-Charts beinhalten. Das gewählte Studiendesign war kein Kriterium. Zehn Studien wurden inkludiert und genau nach ihrer Durchführung und Qualität ausgewertet, acht davon verglichen einen Sehtest mit den EDTRS-Charts, eine verglich die Wiederholbarkeit der EDTRS-Charts mit einem anderen Sehtest, und eine die Wiederholbarkeit der EDTRS-Charts bei Kindern.
Ergebnisse: Die ETDRS-Charts haben ihre Stellung als Gold Standard zu Recht. Bei der Gruppe der „Low Vision“ Patienten/ Patientinnen sind die EDTRS-Charts am genauesten und können selbst kleine Veränderungen durch das Single-Letter Scoring gut wiedergeben. Auch bei Kindern liefern die ETDRS-Charts gute und wiederholbare Ergebnisse.