Der Sehtest gilt als Oberbegriff verschiedener Überprüfungen der visuellen Wahrnehmung. Es kann neben der Prüfung der Sehschärfe in der Nähe oder in der Ferne zum Beispiel auch noch das Farbsehen, das Stereosehen und die Motilität überprüft werden. Dafür werden unterschiedliche Utensilien zur Diagnostik verwendet. Klassischerweise finden Sehtests mittels Ablesen auf (Hart-)Papier oder Wandprojektion statt. Daraus ergibt sich der Nachteil, dass die Anschaffung für mehrere Ordinationsräume teuer ist und Platz benötigt. Utensilien können mit der Zeit abgenutzt werden, sich verfärben oder sogar verloren gehen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Software um Sehtests auf einem Endgerät wie zum Beispiel einem Tablet durchführbar zu machen.
Im Rahmen einer Recherchearbeit wurde erhoben, welche Anforderungen an die Hardware ein geeignetes Endgerät mit sich bringen sollte, was bei der Gestaltung eines intuitiven Benutzerdesigns beachtet werden muss, wie eine Datenmigration zu anderen Systemen erfolgen kann und wie ein Sicherheitskonzept aussehen könnte um die Daten der Patientinnen und Patienten vor dem Diebstahl zu schützen. Außerdem wurde erhoben, wie Sehtests bisher in Augenarztpraxen durchgeführt werden und wie sie über eine Software auf einem Endgerät durchgeführt werden können.
Mittels Vergleich wurde aus mehreren Endgeräten das Microsoft Surface Pro 4 als geeignetstes Endgerät ausgewählt und der Bildschirm mit Hilfe eines Kalibrierwerkzeugs kalibriert. Die komplette Entwicklung wurde auf dem Microsoft Surface Pro 4 durchgeführt bis die Software den Status eines funktionsfähigen Prototyps erreicht hat. Bei der Entwicklung der Sehtests wurde darauf geachtet, die interne Ausstattung des Microsoft Surface Pro 4 zu nutzen. So wurden Sehtests entwickelt, in denen die Patientin oder der Patient mit einem Eingabestift oder dem Finger zeichnen kann, zu Dokumentationszwecken Audio- und Videoaufnahmen der Patientin oder des Patienten gemacht werden oder Multimedia-Inhalte mit Ton abgespielt werden können.
Das Resultat dieser Arbeit ist ein funktionsfähiger Prototyp einer Software, auf der Sehtests durchgeführt werden können. Die Entwicklung fand unter Beachtung der Gesetzte der Gestaltpsychologie statt um ein intuitives Benutzerdesign zu erzeugen. Die Ablage der Resultate aus den Sehtests wurde so gestaltet, dass eine Sicherheit der Patienten gewährleistet werden kann, aber die Daten trotzdem noch auf andere Systeme migriert werden können.