Hintergrund
Die elementare Flussmodenanalyse (EFMA) ist eine sehr leistungsfähige Methode zur Untersuchung von metabolischen Netzwerken in einem Gleichgewichtszustand. Sie basiert auf dem Konzept der elementaren Flussmodi (EFMs), bei denen es sich um minimale Funktionseinheiten eines metabolischen Netzwerks handelt. Das Aufzählen von EFMs ist sehr ressourcenintensiv und erfordert sehr viel Speicher. Derzeit können EFMs nur für kleine und mittlere Modelle berechnet werden.
Methoden
In dieser Arbeit werden zwei Ansätze zur vollständigen Nummerierung von EFMs miteinander verglichen. Einer dieser Ansätze - die „double description“ Methode (DDM) ist unter Systembiologen sehr verbreitet. Efmtool wurde als Repräsentant für die DDM ausgewählt, da es eine der beliebtesten Implementierungen der DDM ist. Es verfügt über einen parallelen Modus, der auf einzelnen Servern ausgeführt werden kann, und gilt als eines der schnellsten und besten Tools zur Berechnung von EFMs. Der andere Ansatz basiert auf dem „lexicographic reverse search“ (lrs) Algorithmus. Dieser Algorithmus wurde für die Aufzählung der Scheitelpunkte und extremen Strahlen von Polyedern entwickelt. Obwohl das zugrunde liegende Problem der Berechnung von EFMs und der Aufzählung der Scheitelpunkte und extremen Strahlen von Polyedern mathematisch äquivalent ist, wird der lrs Algorithmus aufgrund extrem langer Laufzeiten als nicht geeignet für die Nummerierung von EFMs angesehen. Die neuen parallelen Implementierungen (plrs und mplrs) des lrs Algorithmus scheinen jedoch vielversprechend zu sein, da sie die Laufzeit erheblich reduzieren, wenn sie auf mehreren Servern in einem Cluster ausgeführt werden, wie dies in unabhängigen Fällen gezeigt wird.
Ergebnisse
Hier zeigen wir, dass (mp) lrs ähnliche Laufzeiten erreicht, wenn er in mittelgroßen Clustern ausgeführt wird und das Netzwerk zuvor stark komprimiert wurde. Außerdem zeigt der mplrs Algorithmus ein nahezu ideales Skalierungsverhalten und hat nicht den umfangreichen Speicherbedarf, den efmtool benötigt.
Fazit
Unsere Ergebnisse bestätigen, dass der mplrs eine attraktive Alternative zum efmtool ist. Der mplrs zeigt ein beinahe ideales Skalierungsverhalten bei geringem Speicherbedarf. Es scheint, dass die Berechnung von EFMs in metabolischen Netzwerken im „genom-weiten“ Maßstab in Reichweite kommt, wenn der mplrs auf der derzeit verfügbaren Infrastruktur für Hochleistungscomputer ausgeführt wird.